Fahrbericht: BMW Active Hybrid 3

Ganz schön sportlich.


Test: BMW ActiveHybrid 3
© BMW / auto-reporter.net
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Der 3er ist die Kernreihe von BMW. Nicht nur, weil sie neben dem 1er-Modell den Einstieg in die gehobene Autowelt des Münchener Herstellers darstellt, sondern auch weil sie durch zahlreiche Varianten genügend Möglichkeiten bietet, der blau-weißen Marke treu zu bleiben ohne gleich preislich in noch höhere Sphären aufsteigen zu müssen. Nachdem auch BMW die Hybrid-Technologie für sich entdeckt hat, war es also nur konsequent, diesen Antrieb auch schnell beim 3er anzubieten. Äußerlich unterscheidet sich das Active Hybrid-Modell von der Serien-Limousine nur in kleinen Akzenten. Der Schriftzug „Active Hybrid 3“ auf den C-Säulen und am Heck, Abgasendrohre in Chrom matt und Alu-Fensterumrandungen dienen als Erkennungsmerkmale am Blechkleid, im Inneren lediglich eine Alu-Plakette auf der Blende des Gangwahlhebels, eine serienmäßige Klima-Automatik mit Zwei-Zonen-Regelung und natürlich ein entsprechendes Display, dass die Angaben für die neue Antriebstechnik und den jeweiligen Fahrmodus vermittelt.

Im Innenraum herrscht Wohlfühl-Atmosphäre

Also erprobtes und bewährtes, was zumindest für BMW-Fahrer kein Neuland ist. In der Praxis heißt das: sehr komfortable, guten Seitenhalt bietende Sitze, eine übersichtliche Anordnung der wichtigsten Instrumente, ergonomisch richtig platzierte Tasten und Knöpfe für die Bedienung und sowohl vorn als auch hinten mehr als genügend Kopf-, Ellbogen- und Kniefreiheit. Geschrumpft um 90 auf 390 Liter ist allerdings der Kofferraum, da sich die Lithium-Ionen-Batterien für den Elektromotor unter dem Gepäckraum befinden. Die Hybrid-Komponenten sind identisch mit denen der 5er und 7er Varianten, also inzwischen bewährt. Der 225 kW/306 PS starke Reihensechszylinder-Motor mit TwinPower Turbo-Technologie entspricht dem für Drehfreude, Durchzugskraft und Effizienz bekannten Triebwerk des 335i und wird unterstützt von einem Elektromotor, der 40 kW/55 PS leistet. Das ergibt eine Systemleistung von 250 kW / 340 PS und 450 Newtonmeter – gleichbedeutend mit jeder Menge Kraft und beeindruckenden Fahrleistungen. So wie man es von einem BMW gewohnt ist. Der Sprint von 0 auf 100 km/h kann in lediglich 5,3 Sekunden absolviert werden, die abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.

Beeindruckende Fahrleistungen

Dank der gut abgestuften Achtgang-Automatik, einer sehr präzise wirkenden Lenkung und dem straff und dennoch komfortabel abgestimmtem Fahrwerk sind sportiv veranlagte Fahrer vor allem auf kurvenreichen Landstraßen in ihrem Element, bremsen die Vorteile der Hybrid-Technik mit derlei Fahrstil aber natürlich völlig aus. Statt des Normverbrauchs von 5,9 Liter auf 100 Kilometer, steht schnell eine Acht an erster Stelle auf dem Display. Dass der Hybrid aber auch im 3er funktioniert, merkt man schnell in der Stadt und im Stopp und Go-Verkehr. Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 75 km/h und bis zu vier Kilometern rollt der 3er ohne Verbrennungsmotor und damit ohne Verbrauch und ohne Emissionen. Und da bei Schub- und Brems-Phasen der Akku immer wieder geladen wird, sind im reinen Stadtverkehr auf erheblich längere Distanzen mit rein elektrischem und emissionsfreiem Fahren an der Tagesordnung, ohne zum Verkehrshindernis zu werden. Eine 3er-Variante, die dem Fahrer also alle Freiheiten lässt. Diese Wahl muss allerdings recht teuer erkauft werden. Denn mit einem Basispreis von ca. 55.000 Euro und damit knapp 8.000 Euro über dem vergleichbaren Benziner 335i Automatic lassen sich die Münchener den Anspruch, mit Hybrid tue ich etwas für die Umwelt, recht teuer bezahlen.