ÖAMTC-Navi-Test 2010: Sieg für iPhone 4

Smartphones technisch auf der Überholspur, aber im Gesamtpaket teurer als Navis.


ÖAMTC Navi-Test 2010
© ÖAMTC
ÖAMTC Navi-Test 2010
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TomTom Car Kit
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TomTom App - iPhone 4
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Smartphones liegen derzeit in aller Hand. Mit der passenden Softwarelösung können sie auch als Navigationsgeräte eingesetzt werden. Doch sind sie auch so gut wie herkömmliche Navis? Der ÖAMTC hat in seinem aktuellen Navi-Test sieben herkömmliche mobile Navigationsgeräte und sieben Softwarelösungen für Smartphones getestet. Das überraschende Ergebnis: Am besten hat das iPhone 4 mit Navigon MN7 Live Software abgeschnitten (Gesamtnote gut), am schlechtesten das NavGear RS 50 3D, ein herkömmliches Navigationsgerät (Gesamtnote befriedigend). "Damit hat erstmals ein Smartphone im Navi-Test gewonnen", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Neben dem iPhone haben auch die anderen Smartphone-Probanden gezeigt, dass die technische Entwicklung gegenüber den vergangenen Tests enorm fortgeschritten ist. "Aus technischer Sicht sind Smartphones mittlerweile durchaus eine Alternative zu mobilen Navigationsgeräten", sagt der ÖAMTC-Experte. "Allerdings hängt das vom Verwendungszweck ab und davon, ob man nur die Software oder aber auch ein Smartphone kaufen muss. Denn das ist immer noch richtig teuer im Vergleich zum Navi."

Smartphones haben eindeutig ihre Stärken

Im Gesamtergebnis des ÖAMTC-Tests schnitten Smartphones besser ab als die herkömmlichen Navis - fünf Mal wurde die Note gut vergeben, bei den Navis nur dreimal. Die Navigon-Software funktionierte am iPhone sogar besser als im Navigon-Gerät. "Wer bereits ein Smartphone hat oder sowieso eines kaufen will, kann sich ein Navi sparen", sagt der ÖAMTC-Techniker. Der Kauf der teuersten Navi-Software für Smartphones kommt zudem günstiger als ein billiges Navigationsgerät. Und kann genauso viel wie die getesteten Top-Geräte Einige Nachteile gibt es allerdings bei den Smartphones. Wer keine Erfahrung mit diesen Multimedia-Handys hat, tut sich bei der Installation und Bedienung schwer, zumal beim Kauf der Software generell keine Bedienungsanleitung beiliegt. Und weiters fallen bei jeder Suche Verbindungskosten an, die sich summieren. Im Ausland kommen noch hohe Roamingkosten dazu, wenn das Gerät Karten in den Speicher lädt. "Dringend das Datenroaming deaktivieren, wenn man das vermeiden will", rät der ÖAMTC-Techniker.

Mobile Navigationsgeräte punkten beim Lieferumfang

Die mobilen Navigationsgeräte punkten gegenüber den hippen Smartphones besonders beim Lieferumfang, der das Gerät selbst, Ladekabel und Halterung beinhaltet. Das muss man bei Smartphones alles extra dazu kaufen. Ein weiterer Vorzug des Navis ist die einfachere Bedienbarkeit. "Auspacken, aufladen, einschalten - das geht nur bei den Navigationsgeräten", sagt der ÖAMTC-Experte.

Getestete Geräte und ihre Bewertung

Folgende Navigationsgeräte wurden getestet und nach Ergebnis wie folgt gereiht: Gesamtnote gut: TomTom Go Live 1000 / Navigon 70 Premium Live / Becker StreetPilot Z 215. Gesamtnote befriedigend: Medion X4545 EU / Falk Vision 700 / Garmin Nüvi 3790T / NavGear RS-50-3D. Bei den Smartphones wurden drei verschiedene Modelle als Träger der jeweiligen Software herangezogen: das Nokia E72, das Samsung Galaxy S i9000 sowie das iPhone 4. Gesamtnote gut gab es für: iPhone 4G Navigon MN 7 Live (Testsieger) / iPhone 4G TomTom Navigator 7 / Samsung Galaxy Navigon MN 7 Live / iPhone 4G Falk Navigator Europe / Samsung Galaxy Google Maps Navigation. Gesamtnote befriedigend: Nokia E72 Nokia Maps 3.0 / iPhone 4G Skobbler