VW Golf blue-e-motion Modell 2014 in Serie

Emisssionsfreies und elektrisches Fahren mit maximalem Drehmoment von 270 Newtonmeter.


Golf blue-e-motion
© Volkswagen
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Mit dem Golf blue-e-motion, der rein elektrisch angetriebenen Version des erfolgreichsten europäischen Autos aller Zeiten, schlägt Volkswagen eine weitere Brücke in das Zeitalter der Elektromobilität. Die fünftürige und fünfsitzige Version der Studie wird von einem vorn im Motorraum integrierten Elektromotor mit einer maximalen Leistung von 85 kW / 115 PS lautlos angetrieben; die Dauerleistung beträgt 50 kW / 69 PS. Wie alle Elektromotoren, liefert auch das im Golf eingesetzte Aggregat aus dem Stand heraus ein sehr hohes Drehmomentmaximum (270 Newtonmeter). Folge: mehr Spaß beim emissionslosen Fahren. Gespeichert wird der Strom zum Antrieb des Elektromotors in einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 26,5 Kilowattstunden.

Für private Nutzer eine nachhaltige Lösung

Je nach Fahrweise und Rahmenbedingungen (u.a. Einsatz der Klimaanlage und Heizung) sind mit dem frontgetriebenen Golf blue-e-motion aktuell bei Einsatz einer Lithium-Ionen-Batterie Reichweiten von bis zu 150 Kilometern realisierbar. Abschließende Angaben zur mitunter deutlich größeren Reichweite des Golf blue-e-motion wird Volkswagen im Hinblick auf die Serienversion und der dann dort eingesetzten Batterietechnologie erst zum Serienstart machen. Bereits die Distanz von 150 Kilometern erfüllt jedoch vielerorts die Ansprüche der meisten beruflichen Pendler. Beispiel Deutschland: Laut Statistischem Bundesamt fahren 6 von 10 Erwerbstätigen mit dem Auto zur Arbeit – im Schnitt legen dabei 45,8 Prozent von ihnen weniger als 10 Kilometer (einfache Fahrt), weitere 28,1 Prozent zwischen 10 und 25 Kilometer und 16,2 Prozent mehr als 25 Kilometer zurück. Darüber hinaus erfüllt der Golf blue-e-motion ebenso das Reichweitenspektrum vieler Dienstleister. Im Kurzstreckenbereich wird der emissionsfrei fahrende Golf zudem auch für private Nutzer eine nachhaltige Lösung darstellen.

Energiebewusstes und souveränes Fahren

Noch mehr als heute etwa bei einem modernen Benziner oder Diesel spürbar, verkürzt sich die maximale Reichweite eines Elektroautos indes stark, wenn häufig die maximale Leistung abgefordert wird. Der 135 km/h schnelle und sehr aerodynamische Golf blue-e-motion (cw-Wert: 0,295) bietet deshalb ausreichend Reserven, um auch mit weniger Energieeinsatz zügig unterwegs zu sein oder gar nur zu „segeln“, wie es im Fachjargon heißt. Letzteres geschieht immer dann, wenn der Fahrer dank vorausschauender Fahrweise vom Gas oder besser vom Strom geht. In diesem Fall wird der Motor um die sogenannte Null-Momentlinie geregelt, um den Wagen so mit möglichst geringen Widerständen rollen zu lassen. Dabei gewinnt der Golf blue-e-motion via Rekuperation sogar kinetisch erzeugte Energie zurück. Gleichwohl bietet der emissionsfrei fahrende Golf genug Potential, um etwa einen Überholvorgang schnell abschließen zu können. Ein Indiz für die guten dynamischen Qualitäten ist der Sprintwert von 0 auf 100 km/h in 11,8 Sekunden.

Lithium-Ionen-Batterie

Die aus 180 Lithium-Ionen-Zellen bestehenden 30 Batteriemodule (Energiegehalt: 26,5 kWh) der Studie befinden sich – angepasst an die Fahrzeugarchitektur – im Kofferraumboden (vollwertiges Kofferraumvolumen: 275 Liter), unter der Rücksitzbank und im Mitteltunnel des Unterbodens (zwischen den Vordersitzen). Für einen konstanten Wärmehaushalt innerhalb der Batterie sorgt eine separate Luftkühlung. Die Batteriemodule wiegen insgesamt 315 Kilogramm.

Auf den Elektroantrieb zugeschnittene Instrumente

Wie viel Energie der Fahrer aktuell mit dem „Strompedal“ abruft, kann er über die kW-Anzeige (anstelle des klassischen Drehzahlmessers) ablesen; beinahe intuitiv achten Fahrer in einem Elektroauto darauf, die kW-Anzeige möglichst niedrig zu halten. In diesem Rundinstrument integriert ist eine Reichweiteanzeige. Eine weitere kleine Uhr im wie gewohnt rechts angeordneten Tacho liefert die Informationen zum Batterie-Ladestatus.

Individuelle Anpassung der Rekuperation

Neu an Bord ist zudem die Anzeige der Rekuperationsintensität im Multifunktionsdisplay (MFA) zwischen kW-Instrument und Tacho. Der Fahrer hat hier die Möglichkeit, die Bremsenergierückgewinnung in vier Stufen via Automatikschalthebel oder Schaltwippen am Lenkrad (D bis D3) vorzukonfektionieren. In der niedrigsten Stufe (D) „segelt“ der Wagen, sobald der Fuß vom „Strompedal“ genommen wird – der Golf blue-e-motion fährt jetzt mit sehr geringem Rollwiderstand; „gebremst“ wird er dabei nur noch durch den Roll- und Luftwiderstand. In der Stufe D3 respektive B für Bremsen wird dagegen die maximale Menge kinetischer Energie zurückgewonnen und in die Batterie eingespeist. Zudem kann im Multifunktionsdisplay der Stromverbrauch der Klimaautomatik plus Innengebläse angezeigt werden.

Drei Fahrprofile regeln Komfort, Dynamik und Reichweite

Darüber hinaus kann stets ein aktuelles Fahrprofil eingestellt werden; die Prämissen zwischen maximaler Reichweite, maximalem Komfort und maximaler Dynamik lassen sich so im Vorfeld beeinflussen. Je nach gewähltem Profil werden dabei die Leistung des Elektromotors, die Regelung der Klimaanlage, die maximale Geschwindigkeit und die Rekuperationsstrategie vorkonfektioniert. Der Golf blue-e-motion bietet die drei Profile „Normal“, „Comfort+“ und „Range+“ an. Im Profil „Comfort+“ stehen die vollen 85 kW zur Verfügung; der Golf blue-e-motion ist in diesem Modus besagte 135 km/h schnell. Aktiviert der Fahrer den Modus „Normal“, werden die Leistung auf 65 kW und die Höchstgeschwindigkeit auf 115 km/h reduziert. Erst im Modus „Range+“ nimmt das Motorsteuergerät die Leistung auf 50 kW zurück; der Wagen erreicht in diesem Fall maximal 105 km/h. Die Klimaanlage schaltet parallel komplett ab. Das jeweils gewählte Profil wird in der Multifunktionsanzeige (MFA) dargestellt.

Volle Ladung über das VW-Zeichen

Geladen wird der Golf blue-e-motion über einen Stecker hinter dem klappbaren VW-Zeichen im Kühlergrill. In der Multifunktionsanzeige wird das korrekt angeschlossene und verriegelte Ladekabel durch einen Stecker als Piktogramm dargestellt. Während des aktiven Ladens blinkt zudem eine LED in der Ladestandsanzeige; der Ladestatus wird parallel im Instrument aktualisiert.

Package und Aggregate

Alle wesentlichen Antriebs- und Nebenaggregate wurden vorn im Motorraum integriert. Hier nutzten die Entwickler unter anderem Erfahrungen, die bei der Konzeption zahlreicher Studien gewonnen wurden. Beispielsweise kommt im Golf blue-e-motion, ähnlich wie in der Studie Up! blue-e-motion, eine integrierte Form des elektrischen Antriebs zum Einsatz. Dabei bildet der 80 Kilogramm leichte Elektromotor zusammen mit dem Getriebe und dem Differential das Herzstück dieses Antriebs. Das Energiemanagement erfolgt über einen Hochleistungs-Pulswechselrichter, der zusammen mit dem 12-Volt-Bordnetz-DC/DC-Wandler und dem Ladegerät zum Integralantrieb zusammengefasst ist. Die gesamte Einheit ist vergleichsweise leicht und kompakt. Dies verdeutlicht die Tatsache, dass der fünftürige und fünfsitzige Golf blue-e-motion trotz der schweren Batterien mit 1.545 Kilo lediglich 205 Kilo mehr wiegt als ein vergleichbarer Golf BlueMotion TDI mit DSG.