Audi A5 Sportback 2.0 TDI - Fahrbericht

Langer Radstand und gestreckte, sportlich Figur mit dynamischer Ausstrahlung.


Fahrbericht: Audi A5 Sportback 2.0
© S. Riedel/auto-reporter.net
Fahrbericht: Audi A5 Sportback 2.0
© S. Riedel/auto-reporter.net
Fahrbericht: Audi A5 Sportback 2.0
© S. Riedel/auto-reporter.net
Fahrbericht: Audi A5 Sportback 2.0
© S. Riedel/auto-reporter.net
Fahrbericht: Audi A5 Sportback 2.0
© S. Riedel/auto-reporter.net

Als Audi seinen A5 Sportback vorstellte, war davon die Rede, dass dieses Auto „das Beste aus drei Welten“ vereinige. In der Tat formen seinen Charakter Gene einer Limousine, eines Coupés und irgendwie auch eines Avant, wird es doch für den Betrachter eines A5 Sportback eine Überraschung, welch riesiger Gepäckraumschlund sich hinter der unauffälligen, großen Heckklappe des coupéhaften Fünftürers auftut. Nutzwert! Solches Konzept sammelt von vornherein Punkte. Werden die asymmetrisch geteilten Lehnen der Rücksitzbank umgelegt, gibt es Stauraum im XXXL-Format, allerdings nicht durchweg völlig eben.

Video beim Fahren

Design und Ausstrahlung

Bekanntlich titelt Audi: „Schöne Kombis heißen Avant.“ Fortfahren ließe sich: „Coupés können praktisch sein: Audi A5 Sportback.“ Dem inzwischen mehrfach gefällten Urteil, dieses Auto sei eine ausgesprochene Fließheck-Schönheit, schließt man sich spontan an. Ein A5 Sportback – langer Radstand, gestreckte, sportlich Figur mit dynamischer Ausstrahlung – hat es leicht, Sympathien zu gewinnen. Die Proportionen stimmen. Zum ansprechenden Designentwurf passt auch das Innenleben, das sich am Premiumanspruch der Marke orientiert. Audi besetzt eine erkannte Nische im Angebot: das Coupé mit erweitertem Nutzwert.

Stilvolle Harmonie und Übersichtlichkeit

Wer im Cockpit Platz nimmt, guckt gern zu allem, was er da sieht. Typisch Audi: Stilvolle Harmonie und Übersichtlichkeit. Aufgerüstet mit dem MMI Navigationssystem (Multi Media Interface), gekoppelt mit einem anspruchsvollen Radio-Soundsystem, lassen sich alle Komponenten des Infotainments spielerisch leicht abrufen. Ein bisschen Training ist natürlich erforderlich. Angenehm, wenn etwa TMC, der Traffic Message Channel, während der dynamischen Zielführung das Navi anhand aktueller Verkehrsdaten eine Umleitung wählen lässt, sobald die aktuelle Verkehrslage (Stau, Unfälle) auf der eigentlichen Fahrtroute dazu Veranlassung gibt.

Technische Daten und Höhepunkte

Der 125 kW/170 PS starke 2.0 TDI lässt im A5 Sportback einmal mehr empfinden, wie gut doch ein moderner Selbstzünder seine Sache macht. Dafür sprechen angenehme Laufkultur, imponierende Durchzugskraft, satte Höchstgeschwindigkeit und erbauliche Genügsamkeit in Sachen Verbrauch. Anteil daran, dass sich der Sportback 2.0 TDI mit rund sieben Liter Diesel für 100 Kilometer begnügt, haben Start-Stopp-System, Schaltpunktanzeige und Rekuperationssystem, das beim Rollenlassen und bei Bremsvorgängen Energie zurück in die Batterie schickt. Das kann ein zusätzliches Argument für die Wahl dieses Autos sein, nachdem dessen Auftritt Neugier und Kaufinteresse geweckt hat. Leicht und knackig-präzis schaltet sich das Sechsganggetriebe.

Eindrücke während der Fahrt

Das Versprechen der Marke, die die sportliche Ausprägung ihrer Modelle zu Recht betont, hält auch das Fahrwerk – straff genug gefedert, um eine sichere Straßenlage auch bei schneller Fahrt zu garantieren, aber dennoch keineswegs unkomfortabel. Ein A5 Sportback zieht seine Spur beruhigend souverän und sicher bis hinauf zur Höchstgeschwindigkeit, bei deren Annäherung sich Windgeräusche auffällig zurückhalten, was auch den rahmenlosen Fenstern zu verdanken sein dürfte. Selbst das Fahren in Grenzbereichen, bei dem der A5 Sportback angeborenes Sportwagentalent spüren lässt, verlangt keine besondere fahrerische Anstrengung – von gespannter Aufmerksamkeit abgesehen.

Viersitzer auch für große Passagiere

Dass der Viersitzer Fondpassagiere nicht mit Kopfhöhe verwöhnt, ist der nach hinten abfallenden Coupé-Linie des Daches geschuldet. Und so wechselt ein 1,85 Meter großer Mitfahrer bestimmt liebend gern auf den Kopilotensitz. Von dort kann beispielsweise auch er die Regie über das MMI übernehmen und dem imponierenden Multi Media Interface all sein Können entlocken, das sich längst nicht in der Wahl der Radiosender erschöpft, sondern jede Menge hilfreicher Informationen vermittelt. Das Erlebnis Auto ist längst nicht mehr bloßes Fahren von A nach B, seitdem es den Begriff Infotainment gibt. Gekonnter Umgang beim Rangieren erfordert im Falle des A5 Sportback ein paar Trainingseinheiten, weil es vom Fahrersitz aus an Überblick über die tatsächlichen Karosseriekonturen mangelt. Sichere Hilfe beim Rangieren leisten die hochempfindlichen Parksensoren, die aber schon durch dünne Zweige in Alarmstimmung versetzt werden.

Fahrerassistent und weitere Ausstattung

Von besonderem Wert ist der Fahrerassistent, den der Testwagen an Bord hatte. Er signalisiert zuverlässig, ob sich ein nahendes überholendes Fahrzeug augenblicklich gerade im toten Winkel befindet. Das optische Warnsignal im Außenspiegel erweist sich als sehr hilfreich. Es gibt weitere nützliche, aber aufpreispflichtige Zusatzausstattungen: Allradantrieb quattro, adaptive Fahrwerksregelung, Spurhalteassistent, Abstandregelung und Kurvenlicht. Übrigens: Beim Fahrer eines A5 Sportback will sich ein kumpelhaftes Verhältnis zur gutgemeinten Schaltpunktanzeige nicht so recht einstellen. Ein imponierend fahraktives Auto erwartet wohl eher, dass seinem Vorwärtsdrang ein paar Freiheiten eingeräumt werden.