Mehrheit der Radfahrer ignoriert Handyverbot

2 von 3 Österreichern nutzen noch kein Headset beim Telefonieren am Rad.


Fahrrad Umfrage
© A1

Mit 31. März 2013 ist eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) in Kraft getreten, die auch das Telefonieren am Fahrrad neu regelt. Durch die neuen Regelungen ist es unter anderem verboten, mit dem Handy am Rad zu telefonieren - außer man setzt eine Freisprecheinrichtung ein. Wer mit dem Handy am Ohr am Rad erwischt wird, muss mit einer Organstrafverfügung über 50 Euro rechnen. Die neue gesetzliche Regelung ist 41 % der Österreicherinnen und Österreicher bekannt und wird von mehr als drei Viertel der Befragten als sehr wichtig oder wichtig empfunden. Das zeigt eine Online-Umfrage, die Marketagent.com im Auftrag von A1 durchgeführt hat. 45 % meinten, spontan zu wissen, dass Telefonieren mit dem Handy beim Fahrradfahren nicht erlaubt ist. Gestützt befragt gehen sogar 81 % von einem Telefonierverbot beim Fahren mit dem Fahrrad aus.

Telefonieren am Rad

82 % der Telefonate am Fahrrad sind Gespräche, bei denen der Radfahrer angerufen wurde. 3 von 4 der Befragten telefonieren am Fahrrad mit Freunden oder Bekannten, 52 % mit der Partnerin oder dem Partner, 24 % mit Arbeitskollegen und Kunden. Als Gründe fürs Telefonieren während der Fahrt werden von 70 % "dringende private Gespräche" angegeben, 44 % möchten kurzfristig Bescheid geben, wann sie wo ankommen und 27 % führen dringende geschäftliche Gespräche. 9 von 10 halten die Gespräche am Fahrrad jedoch bewusst möglichst kurz. 10% greifen am Rad zum Handy, weil sie dort "Zeit zum Nachdenken" haben und ihnen einfällt, dass sie jemanden anrufen wollten. 9 % vertreiben sich mit dem Telefonieren gerne die Zeit beim Radfahren.

Freie Fahrt für Freisprecher

Rund zwei Drittel der Österreicher nutzen noch kein Headset beim Telefonieren am Rad. Immerhin 37 % der Befragten verwenden zumindest fallweise eine Freisprecheinrichtung, wenn sie während dem Fahrradfahren telefonieren. Fast doppelt so hoch ist die Zahl der Headset-Nutzer in Wien: In der Bundeshauptstadt nutzen 71 % zumindest manchmal eine Freisprecheinrichtung am Rad. Männer (40 %) greifen öfters zum Headset als Frauen (34 %). Und auch die Gruppe der 18- bis 39-Jährigen telefoniert öfters mit dem Headset. Die Gründe, wieso die Österreicher keine Freisprecheinrichtung nutzen, sind vielfältig: von "habe noch nie daran gedacht" (40 %), über "hab sie nicht immer griffbereit" (28 %) bis hin zu "die Verwendung ist umständlich" (26 %). Und 18 % sehen schlichtweg "keinen Grund dafür". Gleichzeitig sind 64 % überzeugt, das andere Verkehrsteilnehmer durch telefonierende Radfahrer "sehr" gefährdet sind. 77 % davon meinen, die Gefährdung rühre daher, dass die Fahrradfahrer beim Telefonieren abgelenkt, unkonzentriert oder unachtsam sind. 23 % beurteilen das Fahren mit einer Hand als problematisch, 17 % sehen eine Einschränkung der Reaktionsfähigkeit. Ein ganz anderes Bild ergibt sich, wenn nach dem Telefonieren am Fahrrad mit Freisprecheinrichtung gefragt wird. Nur 16 % sind der Ansicht, dass Personen, die mit einem Headset am Fahrrad telefonieren, sehr in ihrer Konzentration eingeschränkt bzw. abgelenkt sind. "Unsere Umfrage zeigt, dass Österreichs Radfahrer sehr verantwortungsvoll unterwegs und sich der Gefährdung durch das Telefonieren am Handy bewusst sind. Wir empfehlen ganz klar, für Telefonate am Fahrrad eine Freisprecheinrichtung zu verwenden", rät Peter Schiefer, Kommunikationschef von A1.