Testbericht: TomTom Navi-App auf einem Android-Smartphone
Genaue Verkehrslage-Infos und schnelle Routenberechnung - doch auch Schwächen machen sich bemerkbar.
Seitdem TomTom auch für Android-Smartphones eine mobile Navi-App veröffentlicht hat, sind bereits einige Wochen vergangen. Genug Zeit um die Navigations-App einem Test zu unterziehen. Der Leben-Digital.at Redaktion stand dafür eine Europa-Version inkl. HD Traffic zur Verfügung, die auf einem HTC One X mit Lüftungshalterung installiert wurde.
Installation und Grundfunktionen
Der Download und die Installation der 3,4 GB großen App (Europa-Version) wurde reibungslos erledigt. Schon hier unterscheidet sich die TomTom App im Vergleich zu anderen kommerziellen Smartphone-Navi-Apps (z.B. Sygic), bei denen trotz erworbener Länder-Version nur benötigte Länder-Karten geladen werden können und somit Speicherplatz sparen. Durch den Karten-Download kann jedoch auch im Ausland ohne Roaming navigiert werden.
Nach dem Download wurden die Grundeinstellungen (Heimatort, Routenplanung, Warntöne, IQ-Routes, ...) vorgenommen. Innerhalb der App fällt die Bedienung leicht. Vor allem, wenn man bereits ein TomTom-Navi in den Händen hatte. Die App wartet mit allen gewohnten Funktionen, die man auch von TomTom-Navis kennt, auf. So gibt es u.a. einen Fahrspurassistenten (nur in der Queransicht), Nachtmodus und die Möglichkeit alle grundlegenden Planungseinstellungen vorzunehmen, die man kennt.
Besonderes Highlight: TomTom HD Traffic
Jenes Feature, das TomTom-Mitarbeiter gerne als DIE Innovation, wie damals die Einführung von Farbfernsehen, preisen, ist "HD Traffic". Dieses herausragende Feature von TomTom liefert Echtzeit-Verkehrslageinformationen, die bewegte Verkehrsinformationen auf dem Display anzeigen und eine lohnende Alternativroute vorschlagen. Je nach Einstellung kann der Fahrer diese Korrektur annehmen, ablehnen oder wird automatisch und vor allem rechtzeitig umgeleitet, damit er gar nicht in die Stauzone einfährt. Dieses kostenpflichtige Service muss über den App-internen TomTom-Shop um 4,99 Euro/Monat bzw. 29,90 Euro/Jahr gekauft werden. Die Erweiterung für Radarkameras kostet weitere 1,59 Euro/Monat bzw. 18,99 Euro/Jahr.
Einsatz im Straßenverkehr
Wir montierten das HTC One X mit seinem 11,94 cm (4,7 Zoll) großem Display an einer Lüftungsklappe und gaben das erste Ziel ein. Die Bedienung funktioniert flüssig und vor allem das Antippen der Icons wesentlich besser, als auf Bildschirmen älterer Navis, die größtenteils auch kleinere Displays haben. Dank des großen Displays ist die Eingabe oder Korrektur auch während der Fahrt problemlos möglich. Im Test von Leben-Digital.at kommen die Sprachanweisungen laut, verständlich und vor allem rechtzeitig. Die bereits erwähnten Verkehrslageinformationen und errechneten Alternativstrecken bzw. Ankunftszeiten sind stets genau. Unser zeitgleich gestarteter Zweitwagen nahm bewusst keine dieser Ausweichstrecken und in jedem Fall waren wir schneller am Ziel.
Auch das Telefonieren während des Navigierens ist kein Problem. Hat man das Gespräch angenommen, reicht ein "Klick" auf den Zurück-Pfeil und schon findet man sich auf der Kartenansicht wieder.
Nichts ist perfekt: Einige Schwachpunkte
TomTom verwendet in der App nicht die übliche Android-Menü-Taste um z.B. die Ansicht zu ändern oder die App zu beenden, sondern benützt eine eigene, viel zu kleine Menütaste auf dem Display, die man während der Fahrt mit dem Finger stets verfehlt. Über dieses Icon kann die Kartenansicht, Lautstärke und zwischen Tag- und Nacht-Modus variiert werden. Die App beendet man übrigens aus der Kartenansicht mit einem "Klick" auf die Zurück-Taste des Smartphones. Über jeden anderen Weg bleibt die App im Hintergrund geöffnet.
Ein Feature, das leider im Vergleich zu anderen Anbietern schmerzhaft abgeht, ist das (vor allem lokale) Hinzufügen von Kartenfehlern oder Radarfallen. Dies funktioniert bei anderen Navi-Apps durch zweimaliges Antippen und beim nächsten "Vorbeifahren" wird man sofort vor der Radarbox gewarnt. Dieses Service wird bei unserem Test sehr vermisst, da TomTom dieses Feature auf seinen Geräten grundsätzlich anbietet und hier leider am falschen Platz spart.
Das Navigieren zu Kontakten aus dem Adressbuch funktioniert reibungslos. Will man jedoch aus Österreich zu einer eingetragenen Adresse im Ausland navigieren, muss man nach der Kontakt-Auswahl das Land manuell ändern und die Auswahl erneut durchführen. Ist man wieder im Inland, muss die Karte erneut manuell gewechselt werden. Diese etwas umständliche Vorgehensweise, betrifft sicher nur wenige User, kann jedoch sicher etwas einfacher gestaltet werden, wenn man aufgrund der Heimatadresse ein Standardland definiert.
Fazit nach dem Test und Preise der TomTom-App
TomTom hat das weltweit meistverwendete Handybetriebssystem Android leider viel zu lange ignoriert und dadurch viele potentielle Kunden verloren, die eine alternative App gekauft haben. Es gilt einen enormen Rückstand aufzuholen, möchte man auch in der mobilen Navigation Weltmarktführer werden. Die aktuelle Android-App von TomTom hebt sich deutlich von anderen Navi Apps ab. Jedoch nur in Verbindung mit der kostenpflichtigen Erweiterung "HD Traffic". Ohne dieses Service versinkt die App leider in der Menge alternativer Anbieter, obwohl sie auch hier zu den besten Navi-Apps gehört. Ob die User bereit sind für HD-Traffic jährlich zu bezahlen, wird sich in dem kommenden Monaten zeigen.
TomTom bringt den "smarten" Fahrer zuverlässig ans Ziel und informiert schon vor und während der Fahrt über eventuelle Verzögerungen. Besitzer eines aktuellen Smartphones werden Gefallen daran finden und ihr bisheriges Navi im Handschuhfach "vergessen". Die Tatsache, dass TomTom 4x pro Jahr kostenlose Karten-Updates spendiert, sollte auch den letzten Skeptiker von der mobilen Navigation überzeugen.
Durch die Verwendung einer notwendigen Smartphone-Halterung werden vielleicht indirekt auch die unbelehrbaren Telefonierer, die immer noch ohne Freisprecheinrichtung telefonieren, von dieser App profitieren. Halterungen mit eingebauter Freisprechfunktion werden übrigens auch von TomTom angeboten. Das Geld für nicht erhaltene Strafen wegen "Telefonieren am Steuer" kann somit in HD Traffic investiert werden!
• TomTom D-A-CH: 34,99 Euro
• TomTom Osteuropa: 34,99 Euro
• TomTom Westeuropa: 44,99 Euro
• TomTom Europa: 59,99 Euro
• HD Traffic: 4,99 Euro/Monat bzw. 29,90 Euro/Jahr
• Radarkameras & Gefahren: 1,59 Euro/Monat bzw. 18,99 Euro/Jahr
Seitdem TomTom auch für Android-Smartphones eine mobile Navi-App veröffentlicht hat, sind bereits einige Wochen vergangen. Genug Zeit um die Navigations-App einem Test zu unterziehen. Der Leben-Digital.at Redaktion stand dafür eine Europa-Version inkl. HD Traffic zur Verfügung, die auf einem HTC One X mit Lüftungshalterung installiert wurde.
Installation und Grundfunktionen
Der Download und die Installation der 3,4 GB großen App (Europa-Version) wurde reibungslos erledigt. Schon hier unterscheidet sich die TomTom App im Vergleich zu anderen kommerziellen Smartphone-Navi-Apps (z.B. Sygic), bei denen trotz erworbener Länder-Version nur benötigte Länder-Karten geladen werden können und somit Speicherplatz sparen. Durch den Karten-Download kann jedoch auch im Ausland ohne Roaming navigiert werden. Nach dem Download wurden die Grundeinstellungen (Heimatort, Routenplanung, Warntöne, IQ-Routes, ...) vorgenommen. Innerhalb der App fällt die Bedienung leicht. Vor allem, wenn man bereits ein TomTom-Navi in den Händen hatte. Die App wartet mit allen gewohnten Funktionen, die man auch von TomTom-Navis kennt, auf. So gibt es u.a. einen Fahrspurassistenten (nur in der Queransicht), Nachtmodus und die Möglichkeit alle grundlegenden Planungseinstellungen vorzunehmen, die man kennt.
Besonderes Highlight: TomTom HD Traffic
Jenes Feature, das TomTom-Mitarbeiter gerne als DIE Innovation, wie damals die Einführung von Farbfernsehen, preisen, ist "HD Traffic". Dieses herausragende Feature von TomTom liefert Echtzeit-Verkehrslageinformationen, die bewegte Verkehrsinformationen auf dem Display anzeigen und eine lohnende Alternativroute vorschlagen. Je nach Einstellung kann der Fahrer diese Korrektur annehmen, ablehnen oder wird automatisch und vor allem rechtzeitig umgeleitet, damit er gar nicht in die Stauzone einfährt. Dieses kostenpflichtige Service muss über den App-internen TomTom-Shop um 4,99 Euro/Monat bzw. 29,90 Euro/Jahr gekauft werden. Die Erweiterung für Radarkameras kostet weitere 1,59 Euro/Monat bzw. 18,99 Euro/Jahr.
Einsatz im Straßenverkehr
Wir montierten das HTC One X mit seinem 11,94 cm (4,7 Zoll) großem Display an einer Lüftungsklappe und gaben das erste Ziel ein. Die Bedienung funktioniert flüssig und vor allem das Antippen der Icons wesentlich besser, als auf Bildschirmen älterer Navis, die größtenteils auch kleinere Displays haben. Dank des großen Displays ist die Eingabe oder Korrektur auch während der Fahrt problemlos möglich. Im Test von Leben-Digital.at kommen die Sprachanweisungen laut, verständlich und vor allem rechtzeitig. Die bereits erwähnten Verkehrslageinformationen und errechneten Alternativstrecken bzw. Ankunftszeiten sind stets genau. Unser zeitgleich gestarteter Zweitwagen nahm bewusst keine dieser Ausweichstrecken und in jedem Fall waren wir schneller am Ziel. Auch das Telefonieren während des Navigierens ist kein Problem. Hat man das Gespräch angenommen, reicht ein "Klick" auf den Zurück-Pfeil und schon findet man sich auf der Kartenansicht wieder.
Nichts ist perfekt: Einige Schwachpunkte
TomTom verwendet in der App nicht die übliche Android-Menü-Taste um z.B. die Ansicht zu ändern oder die App zu beenden, sondern benützt eine eigene, viel zu kleine Menütaste auf dem Display, die man während der Fahrt mit dem Finger stets verfehlt. Über dieses Icon kann die Kartenansicht, Lautstärke und zwischen Tag- und Nacht-Modus variiert werden. Die App beendet man übrigens aus der Kartenansicht mit einem "Klick" auf die Zurück-Taste des Smartphones. Über jeden anderen Weg bleibt die App im Hintergrund geöffnet. Ein Feature, das leider im Vergleich zu anderen Anbietern schmerzhaft abgeht, ist das (vor allem lokale) Hinzufügen von Kartenfehlern oder Radarfallen. Dies funktioniert bei anderen Navi-Apps durch zweimaliges Antippen und beim nächsten "Vorbeifahren" wird man sofort vor der Radarbox gewarnt. Dieses Service wird bei unserem Test sehr vermisst, da TomTom dieses Feature auf seinen Geräten grundsätzlich anbietet und hier leider am falschen Platz spart. Das Navigieren zu Kontakten aus dem Adressbuch funktioniert reibungslos. Will man jedoch aus Österreich zu einer eingetragenen Adresse im Ausland navigieren, muss man nach der Kontakt-Auswahl das Land manuell ändern und die Auswahl erneut durchführen. Ist man wieder im Inland, muss die Karte erneut manuell gewechselt werden. Diese etwas umständliche Vorgehensweise, betrifft sicher nur wenige User, kann jedoch sicher etwas einfacher gestaltet werden, wenn man aufgrund der Heimatadresse ein Standardland definiert.
Fazit nach dem Test und Preise der TomTom-App
TomTom hat das weltweit meistverwendete Handybetriebssystem Android leider viel zu lange ignoriert und dadurch viele potentielle Kunden verloren, die eine alternative App gekauft haben. Es gilt einen enormen Rückstand aufzuholen, möchte man auch in der mobilen Navigation Weltmarktführer werden. Die aktuelle Android-App von TomTom hebt sich deutlich von anderen Navi Apps ab. Jedoch nur in Verbindung mit der kostenpflichtigen Erweiterung "HD Traffic". Ohne dieses Service versinkt die App leider in der Menge alternativer Anbieter, obwohl sie auch hier zu den besten Navi-Apps gehört. Ob die User bereit sind für HD-Traffic jährlich zu bezahlen, wird sich in dem kommenden Monaten zeigen. TomTom bringt den "smarten" Fahrer zuverlässig ans Ziel und informiert schon vor und während der Fahrt über eventuelle Verzögerungen. Besitzer eines aktuellen Smartphones werden Gefallen daran finden und ihr bisheriges Navi im Handschuhfach "vergessen". Die Tatsache, dass TomTom 4x pro Jahr kostenlose Karten-Updates spendiert, sollte auch den letzten Skeptiker von der mobilen Navigation überzeugen. Durch die Verwendung einer notwendigen Smartphone-Halterung werden vielleicht indirekt auch die unbelehrbaren Telefonierer, die immer noch ohne Freisprecheinrichtung telefonieren, von dieser App profitieren. Halterungen mit eingebauter Freisprechfunktion werden übrigens auch von TomTom angeboten. Das Geld für nicht erhaltene Strafen wegen "Telefonieren am Steuer" kann somit in HD Traffic investiert werden! • TomTom D-A-CH: 34,99 Euro • TomTom Osteuropa: 34,99 Euro • TomTom Westeuropa: 44,99 Euro • TomTom Europa: 59,99 Euro • HD Traffic: 4,99 Euro/Monat bzw. 29,90 Euro/Jahr • Radarkameras & Gefahren: 1,59 Euro/Monat bzw. 18,99 Euro/Jahr