IFA 2011: 3D-Multimedia, Internet-TV, Tablets und Co

Die Funkausstellung zeigt Trend zur Vernetzung des Home Entertainments.


Sony Tablet S- und P-Serie
© Sony
Samsung Galaxy Tab 7.7
© Samsung

In Berlin findet ab sofort die Internationale Funkausstellung (IFA) für das Jahr 2011 statt. Mit 140.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist die Technikmesse weiter gewachsen, mit 1.441 Ständen präsentieren sich auch etwas mehr Aussteller als vergangenes Jahr. Einige der Highlights zeigen auf, dass die Welt der Heimelektronik zunehmend zusammenwächst. Smart-TVs sind im Kommen, 3D-Technologie bleibt aktuell, Tablets und Smartphones boomen weiter und im Haushaltsbereich ist Umweltfreundlichkeit die oberste Devise.

Mobile Computing: Run hält an

Intelligente, transportable Elektronik hat sich durchgesetzt. Davon zeugt die weiter rasant steigende Verbreitung von Smartphones wie auch das wachsende Interesse an Tablet-PCs. Die seit 2010 existierenden IFA-Areale "iZone" und "eLibrary", die sich Schwerpunktmäßig mit den portablen Touchscreengeräten und Apps befassen, haben sich im Umfang verdoppelt und belegen heuer dieses Jahr eine ganze Halle. Besucher dürfen sich auf verschiedene Neuvorstellungen freuen. Darunter etwa die Sony Tablets S und P, die beide PlayStation-zertifiziert und dementsprechend mit den "Sony Services" ausgerüstet sind. Beide basieren auf Android 3 (Honeycomb), das P-Modell ist klappbar und kommt mit zwei Bildschirmen daher. Im November soll es für 599 Euro in den Handel kommen. Ganz auf Zusatzausstattung für Tablets - von Sound-Docks über Tastaturen bis zum Spielequipment - setzt Logitech. Der Marktführer im Bereich des PC-Zubehörs will sich auch als Top-Ausstatter für die mobilen Touchscreen-Computer etablieren, verlautbarte man auf der Life&Style-Tour 2011 im Vorfeld der IFA.

Home Entertainment: Vernetzung ist gefragt

Individualisierung, Vernetzung und Intelligenz. Die Unterhaltungsgeräte der Zukunft sind miteinander verbunden und ans Internet angeschlossen. Und sie gehen individuell auf ihre Benutzer ein. Zahlreiche Smart-TVs erwarten die Besucher der IFA, die die Welt des Fernsehens mit den Multimediakapazitäten von PCs und den Möglichkeiten des Webs kombinieren. Einen interessanten Ansatz in der Individualisierung zeigt Toshiba mit der UL-Reihe. Diese Fernseher verfügen über eine Kamera mit Gesichtserkennung, die den jeweiligen Seher erkennt, und automatisch seine als Profil gespeicherten Benutzereinstellungen laden kann. Dies ist nicht nur komfortabel, sondern bietet auch neue Möglichkeiten, um etwa Kinder vor ungeeigneten Inhalten fern zu halten. Ein weiterer Clou: Das System ist in der Lage zu erkennen, wenn der Nutzer während des Fernsehens einschläft. Dann schaltet es sich in den Standby, und geht erst wieder in Betrieb, wenn er sein Nickerchen beendet hat. Mit drei Designstudien wartet Loewe heuer auf. Darunter ein in die Vertikale drehbarer Großbildfernseher, der die Darstellung von Internetinhalten optimieren kann. Als interessant erweist sich auch ein intelligenter Spiegel, der auf Informationen anderer Heimelektronik zugreifen kann, und so etwa am Morgen die fertiggestellten TV-Aufnahmen des vergangenen Abends auflistet. "Bei uns stehen vier Trends im Fokus", erklärt Loewe-Pressesprecher Roland Raithel. "Erstens ist das die Entwicklung vom TV zum perfekten Home-Entertainment-System, zweitens die Kombination des Fernsehers mit dem Internet, dann die Verknüpfung von Unterhaltungsgeräten untereinander und schließlich die Individualisierung der Heimunterhaltung", erklärt er. Im Bereich des Smart Access wird Loewe die Einbindung eines iPads in das private Vergnügugsumfeld präsentieren und etwa die Bewegung von Inhalten vom Tablet auf den Fernseher mit einem Wisch über den Touchscreen demonstrieren. Das Unternehmen bietet zudem erstmals eine Audiolinie mit Standalone-Geräten an, die den verschiedenen Ansprüchen bei der Zusammenstellung des eigenen Heimkinosystems gerecht werden soll.

Bildschirmtechnologie: 3D wird einfacher

Obwohl die ersten Generationen der 3D-fähigen Fernseher nicht den prognostizierten, reißenden Absatz fanden, findet die Technologie unweigerlich ihren Weg in die Masse. Im Blickfeld steht dieses Jahr nicht nur der Kampf zwischen passiver und aktiver 3D-Bilddarstellung, sondern auch die zunehmende Vereinfachung des Zugangs, weg von klobigen und teuren Brillen hin zu leichterer Ausstattung oder gar dem völligen Verzicht. Neben zahlreichen Fernsehern unterstützen auch vermehrt Aufnahmegeräte und Mobile Devices die plastische Wiedergabe von Inhalten, darunter verschiedene Camcorder, Smartphones, Tablets und Notebooks. Eines der Highlights dürfte der Toshiba-Laptop "Qosmio F750 3D" werden. Hier verfolgt eine Kamera die Blickbewegungen des Users über die "Eyetrack"-Technologie. Im Bildschirm verbaute Mikrolinsen sorgen in Kombination damit für den 3D-Effekt - ganz ohne Brille.

Haushalt: Sparsamkeit als höchstes Gebot

Geht es um Kochen, Waschen und andere Alltagstätigkeiten, so reitet die gesamte Branche auf der grünen Welle. Kaum ein Großgerät, das nicht mit dem "A+++"-Energiesiegel glänzt. Gleichzeitig werden auch diese Maschinen immer klüger. Smart-Grid-Kompatibilität lässt sie etwa den Strom vom aktuell günstigsten Anbieter beziehen, der moderne Kühlschrank von morgen erfasst sein eigenes Inventar und schlägt Alarm, wenn ein bevorzugtes Lebensmittel zur Neige geht. Besonderes Sparpotenzial zeigt Samsung in der Fortsetzung der "Schaum Aktiv"-Waschmaschinen-Reihe. Diese Geräte erkennen den Verschmutzungsgrad der Kleidung selbständig und bereiten das Waschmittel noch vor dem eigentlichen Spülgang über Düsen als Schaum zur Tiefenreinigung auf. In Folge reicht eine Wassertemperatur von 20 Grad zur Reinigung aus. Das Gerät spart auf diesem Wege Strom und Wasser, der Super-Silence-Motor soll für niedrige Betriebslautstärke bürgen. Einen anderen Ansatz verfolgt Philips mit dem "Senseo Viva Cafe Eco". Die Kaffeemaschine unterstützt die bekannten Senseo-Pads und wird zu 50 Prozent aus recyceltem Plastik hergestellt, das etwa aus der CD- und DVD-Produktion kommt. 45 Prozent der Edelstahl-Komponenten kommen ebenfalls aus Vorverwendung. Die äußeren Bauteile aus Kunststoff sind vollständig wiederverwertbar, wenn die Maschine einmal nicht mehr gebraucht wird.